Samstag, August 02, 2008

Zwischenbilanz...

Salve!
So, endlich ist es soweit, der Inge und die Icebell sind bereits eine Woche in der Volksrepublik Polen und genießen das Leben in der Sonne. Gegen sechs Uhr in der Frühe geht es aus dem Nest und gegen 6:45 Uhr dann zum Platz der Freude. Dort wird gearbeitet, als wenn es kein Morgen gäbe. Knapp 11 Stunden werkeln wir in einer Gruppe von 18 Leuten an Befunden und archäologisch relevanten Objekten, ohne auch nur eine Sekunde daran zu verschwenden etwas zu trinken, zu essen oder anderweitig erholsame Aktionen durch zu führen. Der Chef der Truppe, der uns wie ein Drill-Sergeant aus Full Metall Jacked trietzt, ist Prof. Dr. Tobias Ludwig Kienlin. Er leitet also das Chaos der Grabung hier in Polen . Unterstützung findet er durch die fähigen Hände von Klaus Cappenberg, Berthold Konz und Icebell (falls sie im weiteren Verlauf noch einmal erwähnt werden sollten, sind sie als Cappe und Konzer benannt) er wohl auch dringend braucht, da es eben mehr als fachliche Kompetenz braucht, um eine Herde zu führen. Die vier und ich züchtigen die Bande, wie es uns gerade beliebt. Auspeitschungen und andere Quälereien sind an der Tagesordnung und müssen auch sein, da sonst die Arbeitsmoral ins bodenlose sinkt und man so zu nix kommt. Da ich ja kein Freund der lieblichen Sonne bin und meine, dass sie ein Arschloch ist, brauchte ich einige Tage, um mich an die Hitze zu gewöhnen, die ja doch knappe 32 Grad Celsius beträgt. Eine echt Lecke, sag ich euch. Die Arbeit macht Spaß, auch wenn es nur Schatten gibt, wenn man sich in den Bereich eines der vier Pavillons zurück zieht. Spaten, Hacke und Schaufel sind im Moment noch die Geräte, die Verwendung finden, aber in den nächsten Tagen, ja hier wird auch am Samstag gearbeitet, beginnt die feinere Arbeit. Gezeichnet wird aber bereits schon seit 3 Tagen, was echt verdammt gut ist. Wir schafften es, eine Fläche von 800m² innerhalb von 3 Tagen frei zu legen, natürlich mit Hilfe eines Baggers, eines Minibaggers. Coole Leute sind auch dabei, so Agnes (von mir Arachne benannt) und noch einige andere, deren Spitznamen ich nicht aufzeigen werde, weil es einfach zu viele wären. Natürlich gibt’s auch Leute, mit denen man nicht warm wird, weil man es einfach nicht will und sie einfach von Beginn an unsympathisch findet. Sowas soll’s ja geben, nicht wahr? Wenn dann aber diese Leute dann noch drüber „reden wollen“, als wenn man in einem Esoterikzirkel grad mal locker was mit Müsli-Jochen ausdiskutieren will…schlimm so was. Man sollte einfach hinnehmen, dass man sich nicht versteht und nie verstehen wird.
Ja, was gibt’s noch? Sonnenbrand hab ich fast überall am Körper, aber dieser wandelt sich so langsam in geniale Bräune und erfüllt mich mit Freude. Da ich ja sonst nicht aus der Bude gehe, ist die Grabung der einzige Weg, mich in die ekligen Sonnenstrahlen zu begeben, um mehr oder weniger freiwillig Farbe zu erhaschen. Positiv ist auch der Faktor, doch ab und an mal ins Internet zu können. Anscheinend ist sie Verschlüsselung eines WLAN-Netzwerks in Polen noch nicht angekommen, was viele von uns natürlich ausnutzen und täglich Mails checken und anderen Scheiß. Ich selbst verzichte auf das tägliche Chaos des Serverterrors und flüchte mich lieber in relaxen beim Rauchen oder einfachem, stupiden Rumlungern, was relaxen ja eigentlich ausdrückt. Dank Steven, einem recht netten und wohl auch sehr bequemen Zeitgenossen, konnte ich nun diesen Eintrag verfassen und euch, ihr Brummer, über die Zeit in Polen auf dem Laufenden halten. Die Schwuppe Konzer geht jetzt schon ins Nest und dabei ist es erst 22:00 Uhr, nun denn, man wird eben nicht jünger. Ach ja, ich bin einer der ältesten Grabungshoschis hier. Es gibt nur noch den Tobias Ludwig, jenseits der coolen Dreißig, dann Katrin, die ja auch schon die zwei in der ersten Stelle des Alters verloren hat und durch eine Drei ersetzen wird und der Chrischan, der als Chauffeur und Grabungssklave auch schon seine 31 auf dem Buckel hat. So, wenn ihr Krampen was wissen wollt, dann schreibt einen Kommentar und ich versuche, Fragen im nächsten Blog zu beantworten. Bis dahin könnt ihr mich alle mal! Schlusszitat: „Fick dich, fick dich, fick dich! Scheiße, echt jetzt!“ (Ein Spasti, Vollidiot, Arschloch und Gift-Zwerg) In diesem Sinne: Haut rein!