Dienstag, Juni 30, 2009

Und so endet es…

Salve!

Der hundertste Eintrag wird der letzte sein, den ich meiner so lieb gewonnenen Leipziger Bude schreibe, da nun mein Umzug und ein neuer Lebensabschnitt kurz bevor stehen. Während ich diese Zeilen tippe, versuche ich mich an die letzten acht Jahre zu erinnern und was sie mir brachten oder vor allem wen sie mir brachten. Ich habe Menschen kennen- und lieben gelernt, die ich in meinem Leben nicht mehr missen möchte und die mir, wenn Halle auch nicht wirklich weit von Leipe entfernt ist, fehlen werden. Da ist zum einen der Golscher, ein treuer Freund, eher jüngerer Tage, der sich oft bei mir nieder ließ, um einen Weichei-Kaffee zu trinken oder einfach nur zum Sopranos, Dr. House oder sonst was schauen. Seit ich den Kunden kennengelernt hab, das war 2005, glaube ich, hab ich in ihm wohl meinen besten Kumpel in Leipzig gefunden, bzw. mit ihm von meinen Studienkollegen, die meiste Zeit verbracht. Er war spitze im Bett, auch wenn man ihm viel beibringen musste. Er ist eben jung. Golscher: Mir wird das spontane Kaffee saufen mit dir echt fehlen, weil es immer Spaß gemacht hat und auch wenn ich den Kaffee, den Zucker, die Milch, das Essen und das Wasser zahlen durfte, du warst hier sehr gern gesehen und bist mir auch in Halle willkommen, dann aber nur, wenn du Kaffee und Klopapier, das „Samtweiche“ von Kaufland mitbringst! Ich liebe dich, mein Golscher! So kumpeltechnisch, meine ich das, du Homo!

Zum Anderen möchte ich viele Leipziger nicht unerwähnt lassen, die mich in den acht Jahren oder zumindest einen großen Teil davon, begleiteten. Die Katrin „Rudolf“ Hesse, Kampfgefährte seit 2006 gegen Scherben, Beile, SchafZiege und anderes Gedöns, mit dir kann man saufen, wenn in den letzten Monaten auch eher weniger, woran sicher ich Schuld habe. Isabel, mit der ich 14 Monate eine Beziehung pflegte, bis sich herausstellte, dass wir zu unterschiedlich sind oder was auch immer. Ich denke dennoch positiv an die Zeit zurück und hätte sicher nie Wales und England gesehen, wenn Isabel nicht wäre. Zumindest hätte ich es nicht 2008 und 2009 gesehen. Nun heißt es vorwärts gucken und dem Vergangenen nicht nachtrauern, denn Leben heißt Veränderung. Man, ich klinge wie ein alter Mann, der in seinen weißen Rauschebart nuschelt und fern jeglicher Realität aller 5 Sekunden überprüft, ob sein Plastekamm noch immer in der rechten Arschtasche steckt, man weiß ja nie, wann die Haare schnell gebügelt werden müssen. Ich hatte in den acht Jahren so einiges erlebt und Menschen getroffen, die ich lieber nicht bemerkt hätte, andere wiederum sind einfach verschwunden, ich tippe auf Entführungen durch Aliens.

Besonders erwähnen möchte ich Tee Cee, Matze Wöhrl, Sbock, Matze Rödel und den Knutster. Ihr seid die Ältesten unter den Studentenkumpels und habt stets ein offenes Ohr, wenn ich mal eins verlangen würde. Wir werden uns nicht aus den Augen verlieren, auch wenn wir uns vielleicht nur 2 Mal im Jahr sehen und das ist hoffentlich hoch gegriffen, da man euch in kurzen Intervallen nicht erträgt! Doch euch sah ich lieber als die Hoschies Kappenberg, Bertuch und solch Gesocks! Wobei ich dieses Unkraut selbstredend auch nicht vergessen werde und mich stets freue, euch mal nüchtern zu treffen. Ihr werdet alle euren archäologischen Weg machen, da bin ich mir sicher. Zur Not könnt ihr mich anrufen und ich komme mit meinen „Freunden“ mal rum und kläre es binnen Sekunden.

Leipzig, es wird schwer dich zu verlassen und Halle als neue Heimat zu bezeichnen, doch mit neuer Bude, neuen Möbeln und neuen Freunden, wobei die alten nicht ersetzt werden sollen, wird’s schon gehen! Zum 24.07. bin ich spätestens verschwunden, denn kleinere Sachen nehm ich nun schon jeden Tag mit und pack sie in meine Bude. Der große Umzug wird in der Woche nach dem 12.07.2009 stattfinden, dann noch die Leipziger Bude herrichten und Abgabe des Schlüssels meines Reiches. Das Schlimmste wird aber werden, dass ich nicht weiß, wo in Halle Kaufland ist. Ich werde immer im Penny einkaufen müssen, was mich jetzt schon anbricht!

Lebt wohl ihr Ur- und Frühgeschichtler! Lebt wohl ihr andersartigen Kreaturen aus den Niederungen der Brennereien und Brauereien! Und an alle, die ich vergessen habe, und das sind sicher einige, lasst euch sagen: „Wir sehen uns bestimmt, doch die Zeit ist ungewiss!“ Lasst Leipzig stehen und randaliert nicht, betragt euch, sonst Betragen eine glatte Sechs! Reiche, wenn du das liest, dann weiß ich, dass auch du mich vermissen wirst, du dreckiges Schwein! Jetzt kannst du den Rechner wieder aus machen und dich wieder hinlegen, mehr wirst du ja eh nicht machen…kleiner Scherz, Kuss! Nun bleibt nur noch eins zu sagen: „Lebt wohl und danke für acht Jahre, die ich weder missen, noch ersetzen möchte. Mein Leipzig lob ich mir und eure Freundschaften gleich mit!“ Vorhang zu!

Schlusszitat: „ Ich gehe zwar, aber ich verschwinde nicht.“ (Martin Bangemann (*1934), dt. Politiker (FDP), 1984-88 Bundeswirtschaftsmin., s. 1988 Vizepräs. d. EG-Kommission)
In diesem Sinne: Haut rein!

PS: Phil, du bist Chemnitzer, aber ein guter Freund!
Anne-Panne: Dich kannte ich schon vor Leipe, also fürs Nicht-Erwähnen keinen Tadel!